„Mensch und Technik“ – Auswirkungen der Digitalisierung?

Technostress: Die Informationsmenge, der wir jeden Tag im Internet ausgesetzt sind, und die ständig wachsende Interaktion in sozialen Netzwerken sind gewaltig. Diese Überflutung kann zu Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit, Müdigkeit oder Bluthochdruck führen. Mit den Ursachen und Konsequenzen von Stress bei der allgegenwärtigen IT-Nutzung für Arbeitszwecke und im privaten Umfeld beschäftigt sich Dr. Christian Maier, an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Für seine Dissertation untersuchte er das Phänomen anhand verschiedener Studien.

„Der Stress resultiert nicht zwangsläufig aus der Technologie, die man nutzt, sondern aus der Informationsflut, die man nicht mehr richtig verarbeiten kann“, berichtet der Forscher von seinen Erkenntnissen.

Seine Erkenntnisse über Technostress lassen sich auf das Arbeitsumfeld übertragen. Dafür spricht ein Anstieg an Burnout-Erkrankungen bei Veränderungen im Einsatz von IT in Unternehmen. „Ich konnte bei einem Unternehmen einen Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Krankheitstage nach einer IT-Umstellung herstellen“, erklärt der Wirtschaftsinformatiker. Das Unverständnis bei der Bedienung von neuer IT könne Stress verursachen, der wiederum im schlimmsten Fall zu krankheitsbedingten Ausfällen führen kann. So wird Technostress zum Kostenfaktor für ein Unternehmen.

Simone Damschek, Inhaberin des Forums Arbeitsgesundheit, bestärken diese Ergebnisse darin Mensch und Technik gemeinsam zu betrachten. Die Arbeitsinhalte und Arbeitsaufgaben der Mitarbeiter werden sich mit der Digitalisierung verändern. Es entstehen teilweise völlig neue Anforderungen an das Können, Fähigkeiten und Fertigkeiten der Beschäftigten. So wird insbesondere Komplexitäts-, Abstraktions- und Problemlösungskompetenz, sowie selbstgesteuertes Handeln und Selbstorganisation neben kommunikativen Fähigkeiten stark gefordert werden.

Somit stellt sich die Aufgabe der permanenten Weiterbildung und der ganzheitlichen Stärkung der Mitarbeiter mittels Gesundheitsförderung und Prävention in Unternehmen. Ziel muss es sein, laut Simone Damschek, mögliche entstehende Belastungen frühzeitig zu erkennen, um rechtzeitig vorbeugen zu können. Häufig sind Unsicherheiten ein Schlüsselfaktor für das Entstehen von Ängsten und auch Stress, oder steigende Arbeitsverdichtung und erhöhte Arbeitsintensität.

Das richtige Präventionskonzept begleitet Unternehmen bei der Umsetzung von Industrie 4.0. Denn die physische und psychische Gesundheit der Beschäftigten ist ein wichtiger Faktor für erfolgreiche Digitalisierung und damit für den Unternehmenserfolg.

 

 

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