Unzureichende Gesundheits-Angebote in Firmen

Dass sich Gesundheit auszahlt, ist ein alter Hut. Umso mehr erstaunt es, dass sich die Unternehmen in den Fragen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements nach wie vor zurück halten. Gerade die „Generation Rushhour“, also die 25- 40-Jährigen, wünscht sich mehr Unterstützung durch den Arbeitgeber. Und der wäre gut beraten, sich mehr mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Denn wenn es um die Frage der Attraktivität geht und wie man Fachkräfte rekrutieren kann, spielen diese Softskills eine wichtige Rolle. Primär aber geht es um die Reduzierung der Fehlzeiten im Betrieb, die heute bei rund vier Prozent oder 15 Tagen pro Jahr liegen. Deutlich zugenommen haben psychische Beschwerden wie Erschöpfungszustände, Angststörungen und Burn-out.

Simone Damschek, die Gründerin und Inhaberin des Forum Arbeitsgesundheit aus dem bayerischen Eichenau, zählt die Gründe auf, die zu diesem Anstieg geführt haben: „In erster Linie sind es die allgemein steigenden Anforderungen in der Arbeitswelt, die Einsparungen von Personal und die permanente Erreichbarkeit via Smartphone und Tablet“, sagt sie und ergänzt: „Wir sehen im Forum eine starke Zunahme junger Menschen, die einer Doppelbelastung durch Familie und Beruf nur noch bedingt gewachsen sind“. Familiengründung, die erste Immobilie, der Vermögensaufbau und das ständige „sich beweisen müssen“ zehren an den Kräften. Dazu kommen nicht selten eine falsche Ernährung, zu wenig Bewegung und kaum Phasen der Ruhe. Diese drei Faktoren bezeichnet Damschek als Vorboten für spätere chronische Erkrankungen.

Das Forum Arbeitsgesundheit zitiert Statistiken und Ausblicke, die zeigen, welche Sprengkraft in der Thematik der Arbeitsgesundheit steckt. Insbesondere ist es – so Simone Damschek – die demografische Entwicklung, die den Arbeitgeber fast schon zu einer Vorsorge zwingen müsste. Denn er muss seine Mitarbeiter längerfristig binden, er muss die Gesunderhaltung als Managementaufgabe verstehen lernen.

In größeren Unternehmen kümmern sich eigene Abteilungen um das Betriebliche Gesundheitsmanagement. Sie betreiben Fitness-Studios, beschäftigen Ärzte und Therapeuten, haben Bewegungstrainings in den Arbeitsalltag eingebaut. Bei den kleinen und mittleren Firmen sieht die Expertin aus dem Westen der Landeshauptstadt München noch Nachholbedarf. Die Argumente sollten ihr nicht ausgehen, denn inzwischen äußern sich nach den Erhebungen der Beraterfirma Towers Watson zwei Drittel aller Arbeitnehmer positiv, wenn ihr Betrieb ein ausgewogenes Work-Life Balance praktiziert.

Das FORUM ARBEITSGESUNDHEIT wurde 2013 von Simone Damschek im oberbayerischen Eichenau gegründet. Die Diplom Kauffrau war zuvor in einem großen, internationalen Unternehmen in verschiedenen Führungspositionen beschäftigt. Heute engagiert sie sich unter anderem im Vorstand des BDS (Bund der Selbständigen, Eichenau), im BVMW (Bundesverband Mittelständische Wirtschaft) und anderen Organisationen. Ihr Fachwissen gibt sich auch in Workshops und Vorträgen weiter, sie sieht sich primär in Umfeld der KMU und baut hier auch ihr Unternehmen aus.

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